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Einen Arbeitstag im Leben der Skilehrerin (Christien Havranek, 34)

Mein Wecker ist immer gestellt in der Früh. Aber ich brauche ihn eigentlich fast nie. Fast immer wache ich automatisch um 6:02 auf. Wieso? Und warum immer um diese Uhrzeit? Das weiß ich eigentlich nicht.

Es könnte aber an der Vorfreude liegen. An der Vorfreude auf den nächsten Tag. Die frische Luft, den Wind, die Schneeflocken, die Sonne, aber auch die Kälte. Es macht fit. Ich habe nach meinem Studium zwei Jahre einen Bürojob gemacht, das war aber nichts für mich. Wahrscheinlich freue ich mich deshalb hier so auf die Arbeit. Das macht mich glücklich.

Ich gehe in die Küche, koche meine Haferflocken warm. Das schöne beim früh aufwachen ist, dass noch nichts los ist. Ich genieße die Stille, lese die Zeitung auf mein Laptop und checke online meine aktuellen Kurse und Privatstunden. Nebenbei schaue auch wie das Wetter wird und werfe einen Blick auf den Lawinenlagebericht. Online bekomme ich schon alle Infos über Treffpunkte und was meine heutigen  Gäste wünschen. Somit kann ich mich perfekt vorbereiten und fühle mich gut.

Ich arbeite schon seit ca. 10 Jahren bei der CSA Skischule Grillitsch und Partner. Vor zehn Jahren gab es für mich auch Wahl den Research Master in Psychology zu absolvieren und weiter in diesen Bereich der Wissenschaft zu gehen. Ich habe mich jedoch dafür entschieden den Bachelor fertigzumachen. Das gab mir die Möglichkeit im Winter Snowboardlehrerin zu werden. 

Ich bin durch Freunde und Empfehlung schlussendlich nach Obertauern gekommen. Das Bewerbungsgespräch war sehr nett, wir haben lange geplaudert und da war mir klar, dass ich gerne zur CSA nach Obertauern kommen möchte. Ich habe mit der Anwärter Ausbildung zum Snowboardlehrer angefangen. Danach habe ich mich weitergebildet. Mittlerweile unterrichte ich fast das ganze Paket – Ski, Snowboard, Langlaufen, Schneeschuhwandern, Airboarden – usw. Ich habe das Glück, in Holland selbstständig zu arbeiten und nicht abhängig zu sein. Somit ist es mit der Wissenschaft nichts geworden. Aber ich bin derzeit so einfach glücklicher.

Heute in der Früh geht es um 10:00 los mit den ersten Stunden. Um 9 Uhr treffen wir uns in der Skischule. Dort starten wir zuerst immer mit einer Besprechung und bauen gemeinsam das Kinderland (Snowland) auf. Ich gehe immer gerne zu Fuß zur Skischule, um der Blutkreislauf anzuregen. Das Wetter ist heute ein Traum und die Pisten sind perfekt. Ich kann mit meinen Gästen gut üben, ich und die Gäste sind zufrieden mit dem Fortschritt und wir verabreden uns für Skistunden für den  nächsten Tag. Es ist jetzt 14:00 Uhr. Im Lift zur Skischule esse ich schnell mein Mitagessen – ein belegtes Brot heute. Wasser habe ich sowieso immer dabei. Gleich geht es nämlich los mit einer Schneeschuhwanderung. Die Wanderung durch die verschneite Winterlandschaft begeistert mich selber immer wieder und ich freue mich über die nette Gesellschaft.

Um 17:00 Uhr is der Arbeitstag für mich an diesem Tag zu Ende. Ich melde mich ab und gehe nach Hause. Heute kein Après-Ski. Am liebsten laufe ich nach der Arbeit noch eine Runde, damit meine Muskelatur fit bleibt und um eventuelle Verspannungen zu lösen. Heute gibt es dazu leider keine Zeit, weil ich am Abend beim Nachtskilauf noch beim Skilehrertraining teilnehmenn möchte. Ein paar Kraftübungen gehen sich vorher aber noch aus.

Nach dem Training wieder zuhause bin ich noch voll fit. Deshalb geht es noch vor den Computer, ich erledige nebenbei noch Arbeit für meinen Übersetzungsjob. Kurz checke ich noch Online meine Stunden für morgen, dann gehts  um 23:00 Uhr ins Bett. Und ich freue mich schon wieder auf einen erlbenisreichen Tag morgen.

© Christien Havranek, CSA Skischule Grillitsch & Partner

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